Beichte

Das Sakrament der Beichte

„Das Wort, das dir hilft, kannst du nicht dir selber sagen“ (afrikanisches Sprichwort)

(aus: Gotteslob 593, 1-7)

Der Ruf zur Umkehr und die Bereitschaft, diesem Ruf zu folgen, gehören in die Mitte der biblischen Botschaft. Schuld und Sünde werden in der Bibel nicht verharmlost oder gar verschwiegen, sondern ernst genommen und im Blick auf Gottes Güte betrachtet, die Vergebung schenkt. Dieser Glaube an einen Gott, der barmherzig ist und Schuld vergibt, ist eine der stärksten Klammern zwischen […] dem Alten und dem Neuen Testament. Das christliche Doppelgebot fordert uns auf, Gott und die Menschen zu lieben (vgl. Mt 22, 37-39). Im tagtäglichen Leben bleibt es aber nicht aus, dass wir diesem Anspruch Jesu nicht gerecht werden: Aus Nachlässigkeit, Trägheit der gar mit vollem Bewusstsein schaden wir anderen und uns selbst und setzen uns so in Gegensatz zum Heilstillen Gottes.

[…] Es ist bedrückend, sich die Folgen eigener Schuld vor Augen zu führen: den Schaden bei sich selbst, bei den Mitmenschen, an Gottes Schöpfung, an der nächsten Generation. Auf der anderen Seite liegt eine große Chance darin, persönliches Versagen zu erkennen und einzugestehen und damit Verantwortung für sich selbst und andere zu übernehmen.

[…] Der Glaubende entdeckt in der menschlichen Schuld eine Dimension, die einem Nichtglaubenden verborgen bleibt: dass sie dem Heilswillen Gottes zuwiderläuft […]. Das Wort „Sünde“ bringt diese Seite der Schuld zum Ausdruck. Wo das Gebot, Gott und die Menschen zu lieben, nicht beachtet wird, spricht die Bibel von Sünde.

[…] Wenn ich mein Gewissen erforsche, nehme ich eine Standortbestimmung vor, die Klarheit über mein Tun und Lassen, über meine Motive und Ziele gibt. Ich horche auf mein Innerstes und spüre der Stimme in mir nach, der Stimme meines Gewissens. […] Das Gewissen ist die verborgenste Mitte und das Heiligtum im Menschen, wo er allein ist mit Gott, dessen Stimme in diesem seinem Innersten zu hören ist.

Die Reue ist eine wesentliche Voraussetzung aller Umkehr und Buße. Es ist Gottes Geist, der diese Reue bewirkt. Im Licht der Güte Gottes tut mir leid, was misslungen ist, was anderen und mir selbst geschadet hat. […] Aus der Reue erwachsen dann der Wunsch und die Entschiedenheit, mein Leben neu am Willen Gottes auszurichten und mich mit meinen Nächsten zu versöhnen. […]

Wenn ich meine Sünden bekenne, stehe ich zu meiner Verantwortung für mein Denken, Reden und Handeln. Die schuldhafte Situation […] wird zur Sprache gebracht und ins Licht des Evangeliums gehoben. Allein schon das Aussprechen der Schuld hat eine befreiende Wirkung und erleichtert die Versöhnung mit anderen. […]

Bei der Beichte, im Sakrament der Buße und der Versöhnung begegnet mir der heilende und versöhnende Herr, der durch den Dienst der Kirche spricht und handelt. Die Lossprechung (Absolution) durch den Priester bewirkt die Vergebung und Verzeihung der Sünden. Ausdruck des dankbaren Glaubens an die von Gott geschenkte Versöhnung […] ist das Bußwerk. Es soll […] dem von Gott geschenkten Neubeginn eine konkrete Gestalt verleihen. Es kann in Gebet, Almosen und Fasten, im Dienst am Nächsten und in Werken der Barmherzigkeit bestehen.

Beichtgelegenheit haben Sie samstags, 14-tägig, 17.30 - 17.45 Uhr, im Beichtzimmer in der Kirche St. Maria.

Unabhängig davon können Sie aber gerne mit Herrn Pfarrer Le einen separaten Termin für ein Beichtgespräch vereinbaren. Wenden Sie sich dazu bitte direkt an Herrn Pfarrer Le oder an das Pfarrbüro.