Jesus lebt. Er geht mit dir durchs Tal!

„Wir aber hatten gehofft“, so sagen die Emmausjünger. Wir hatten gehofft, dass Er es sei, der Israel erlösen werde. Wir wissen, wie das so ist, wenn Hoffnungen zerbrechen. Wenn alles dunkel, hoffnungslos und sinnlos erscheint. Wir kennen alle solche Erfahrungen. Der Traum vom Messias aus Nazareth war vorbei. Alle Hoffnungen dieser Art mussten begraben werden. Mitten in diese deprimierenden Gespräche kommt ein Unbekannter. Er geht denselben Weg wie sie. Sein Kommen ist so alltäglich. So wie man sich auf dem gleichen Weg begegnet. Und sie gehen miteinander den Weg. Sie sprechen miteinander. Und im Gespräch kommen
sie auch auf Jesus von Nazareth. Auf ihr Bild und ihre Erfahrungen mit diesem Jesus von Nazareth.
Aber in der Verfassung, in der die beiden sind, sind sie unfähig, den Auferstandenen zu erkennen. Sie sind wie blind. Sie verfügen über alle Informationen. Sie kennen die Fakten. Sie wissen vom leeren Grab. Aber es fehlt ihnen der Schlüssel. Ihre Depression ist zu groß. Da ergreift der Unbekannte die Initiative. Er bringt die Wende des Gesprächs. Bisher hatten sie nur die eine Seite des Geschehens vor Augen gehabt. Nun zeigt ihnen dieser Unbekannte die andere Seite des Geschehens auf. Er erschließt ihnen den Sinn des Ganzen.
Die Emmausgeschichte sagt etwas über unsere Fragen und Zweifel. Sie sagt, wie wir dem Auferstandenen begegnen können. Auf sein Wort gilt es zu hören. Jesus eröffnet den Sinn allen Geschehens. Emmaus, das ist nie nur Vergangenheit, eine Geschichte, die einmal war. Emmaus ist immer wieder Gegenwart.
Und Emmaus kann immer wieder Gegenwart werden. Weil Christus uns allen begegnen will, wie diesen beiden Jüngern. Die Osterbotschaft, die hier in dieser Geschichte laut wird, heißt: Du bist nicht allein! Egal, was du gerade erlebst. Es fehlt uns oft der Blick für Christus, der schon längst für uns da ist, der uns begleitet und uns den Weg in die Zukunft weist. Aber genau das ist ja die eigentliche Realität bei Christus.
Er lässt uns nie allein!
In diesen Tagen wünschen wir Ihnen viele Begegnungen mit dem Auferstandenen.
Pfarrer Ephrem Khonde